Als meine Tochter ungefähr 1 1/2 Jahre alt war, habe ich ihr ihr erstes Spiel gekauft. Leider war ich davon nicht so angetan und ich habe mir öfter die Frage gestellt, ab wann es denn tatsächlich Sinnvoll ist dem Nachwuchs die ersten Gesellschaftsspiele vor die Nase zu setzen.
Inzwischen sind ein paar Jahre in die Lande gezogen und ich habe etwas mehr Erfahrung auf dem Gebiet der Kinderspiele sammeln können. Insbesondere wenn größere Geschwister im Haus auch schon spielen, ist 2 Jahre sicherlich ein gutes Einstiegsalter.
Die Auswahl ist recht begrenzt und es gibt eigentlich nur zwei Verlage in Deutschland die für die Altersgruppe der 2- bis 3-jährigen brauchbares Spielmaterial in einigem Umfang anbieten. Doch auch hier ist die Spreu vom Weizen zu trennen, denn nicht jedes Spiel weiß zu überzeugen.
Am bekanntesten dürfte wohl die abgespeckte Version vom Obstgarten sein, die es auch in vielen KiTas zum Einsatz kommt. Aber HABA bringt regelmäßig neue Spiele auch für die Jüngsten auf den Markt und Kleiner Garten ist eine sehr gelungene und wunderschöne Alternative wie ich finde.
Kleiner Garten - sieh mal was da wächst
Ziel beim Kleinen Garten ist es im Garten drei Beete zu bepflanzen, zu pflegen und zu ernten, bevor Molly Maulwurf aus ihrem Erdhügel hervorkrabbelt und die ganze Ernte einsammelt. Hierzu wird der Spielplan bereitgelegt, auf dem der kleine Gärtner Gabriel seine Runden dreht und dreierlei Pflanzen hegt und pflegt. Die Fortbewegung erfolgt mit Hilfe eines großen Holzwürfels, auf dem drei verschiedene Farben zu sehen sind: weiß, blau und grün. Der Gärtner darf sich daraufhin auf das nächste zugehörige Feld bewegen. Nun ist es dem Nachwuchs überlassen, welche Pflanze eingesät wird bzw. wächst: Erdbeere (rot), Tulpe (gelb) oder Möhre (orange). Dies erfolgt mithilfe dreier Beetkärtchen pro Pflanze, die passend und aufbauend auf den Plan gelegt werden. Sollte auf dem Feld jedoch Molly Maulwurf abgebildet sein, so wächst deren Maulwurfshügel um eine Etage. Wenn alle Felder komplett ausgelegt wurden, bevor Molly aus ihrem Maulwurfshügel schaut haben alle Kinder das Spiel gemeinsam gewonnen. Sollte Molly vorher das Tageslicht erblicken, dann hat Molly gewonnen und die Kinder leider verloren.
Kleiner Garten - so macht erstes Spielen viel Freude
Kleiner Garten ist ein kooperatives Farbspiel Rund ums Gärtnern mit sehr einfachen Regeln zum Einstieg in die Materie Gesellschaftsspiel. Wie bei allen Spielen in der Altersgruppe geht es nicht ums Gewinnen, sondern um das Spielgefühl. Das WIR wird hier großgeschrieben. Die Spielmaterialien sind wie gewohnt großartig und regen zum freien Spiel ein: da wird mit der Gießkanne fleißig das Beet gegossen, bevor die nächste Schicht draufkommt und die Ernte dann mit der Schubkarre zum eigenen Platz gefahren. Nicht alle Spielmaterialien haben zwingend eine Funktion im Spiel, aber die Kleinen werden sie dennoch mit Ihrer Fantasie zu nutzen wissen und das macht wirklich richtig großen Spaß. Dadurch ist der Aufforderungscharakter enorm hoch, die einzelnen Teile will jedes Kind gerne mal in die Hand nehmen. Und der kleine Gärtner Gabriel sieht sogar von Hinten zuckersüß aus in seiner Latzhose. Die Jüngsten werden ihren Spaß mit Kleiner Garten haben und sogar ältere Geschwister werden sicherlich noch einige Runden mitspielen um zu sehen, ob nicht doch der Maulwurf noch gewinnt. Selbst meine 4-jährige Tochter war noch mit Eifer dabei die Beete zu bepflanzen und abzuernten. Das Spiel fördert zudem folgende Aspekte:- die Zuordnung und Benennung erster Farben (sowohl auf dem Würfel als auch durch die Pflanzen)
- Stapeln nach Größe (Beete und Maulwurfshügel)
- sowie das Erkennen von Zusammenhängen in der Natur (einsäen, gießen, wachsen, ernten)