Kartenspiele für die Allerjüngsten gibt es nicht allzu viele. Sicherlich fangen die meisten Kinder heutzutage tatsächlich mit
UNO junior oder Klassikern wie
Mau-Mau an und spielen diese dann noch bis ins hohe Alter ... Aber die Welt der Kartenspiele ist so unendlich groß und gerade in den letzten 20 Jahren so vielfältig geworden, dass es lohnt mal einen Blick auf die
Alternativen zu werfen.
Yam Yam von Zoch z.B. ist eine tolle Alternative für ganz junge Zockerherzen. Vier
kleine Igel sind auf der Suche nach Futter und hoffentlich rechtzeitig eingeschlafen bevor der Winter einbricht.
Yam Yam - Schnell noch futtern bevor der Winter kommt
Die Igel vor dem Winterschlaf noch ordentlich satt zu bekommen, das ist
Ziel bei
Yam Yam.
Denn zu Spielbeginn erhält jeder Spieler
4 Igel (Karten) in einer Farbe in seine Obhut. Die sind noch alle wach und wollen auf Futtersuche gehen.
Das
Futterstapel (bestehend aus 44 Karten) liegt verdeckt bereit und beginnend mit dem jüngsten Spieler wird nun eine Karte nach der anderen aufgedeckt.
Die Karten zeigen entweder Igel (mit Futter) oder einen Teil des bevorstehenden Winters:
- Wird eine Winterkarte aufgedeckt, kommt diese in die Tischmitte.
- Zeigt die Karte Futter wird die Anzahl der noch wachen eigenen Igel mit den Igeln auf der Karte verglichen: sind noch mind. so viele Igel wach, wie auf der Karte abgebildet, kann diese als Futtervorrat für das Spielende behalten werden. Falls nicht, kommt sie offen in die Tischmitte (sozusagen als Ablagestapel).
Danach darf sich der Spieler entscheiden, einen seiner Igel in den
Winterschlaf zu schicken. Hierzu wird eine offenliegende Igelkarte auf die Rückseite gedreht.
Im Anschluss zieht der nächste Spieler eine Karte vom Futterstapel, usw.
Auch Spieler, die bereits all ihre vier Igel in den Winterschlaft geschickt haben, dürfen noch weitere Karten umdrehen, diese dann allerdings nicht mehr behalten.
Wird die
vierte Winterkarte aufgedeckt, ist das Spiel sofort zu
Ende. Spieler, deren Igel zum Teil noch wach sind, haben leider verloren und scheiden aus. Alle anderen zählen ihre Futterkarten. Der Spieler mit den meisten Futterkarten hat eine Runde
Yam Yam gewonnen.
Yam Yam - Jede täglich lockt der Winterschlaf
Yam Yam ist ein echt schönes
Kartenspiel für kleine Spieleinsteiger. Die Regeln sind einfach (wie sollte es auch anders sein), aber dennoch wird jede Runde eine Entscheidung verlangt. Eher ungewöhnlich für Kinderspiele ab 3 bzw. 4 Jahren. Und es hat zur Abwechslung auch nichts mit Gedächtnistraining (Stichwort Memory) oder Würfel-Laufspielen zu tun.
Auch
thematisch ist das Spiel
wunderschön eingebettet und optisch ansprechend umgesetzt. Die Futterkarten zeigen abhängig von der Anzahl dargestellter Igel
unterschiedliche Futterquellen, die tatsächlich zu den Leibspeisen von Igeln zählen: Regenwürmer, Schnecken, Eier und Raupen. Das Winterbild wird aus den vier Winterkarten nach und nach zusammengepuzzelt und zeigt am Ende alle vier Igel eingekuschelt in einer von Schnee bedeckten Erdhöhle liegen.
Werden die Igel von ihrer Wachen Seite auf die andere Seite umgedreht zeigt sich auch hier der schlafende Igel, der langsam von oben eingeschneit wird. Die Futterkarten zeigen auf der Rückseite bunte Herbstblätter. Die Kartenqualität ist guter Standard und sollte lange halten, da die Karten ja nicht lange in der Hand gehalten, sondern nach dem Aufdecken direkt wieder abgelegt werden. Für einen Euro mehr wären hier dickere Karten jedoch echt toll gewesen.
Yam Yam bietet aber noch etwas mehr als nur Optik und Thema. Wie bereits erwähnt, muss jede Runde
aktiv eine Entscheidung getroffen werden: schicke ich einen Igel in den Winterschlaf und kann dadurch evtl. zukünftige Futterkarten nicht behalten, oder halte ich die Igel möglichst lange wach. Auch wenn hier beim Kartenziehen das Glück dominiert, hat das Kind den Sieg bzw. den Verlust doch zum Teil mit in der Hand. Und diesen Aspekt finde ich bei Yam Yam ausgezeichnet umgesetzt. Ganz nebenbei werden hier Tiere gezählt (
Zahlenraum bis 4) und
Mengen verglichen. Auch eine schöne Übung für Kinder ab 3 Jahren.
Yam Yam ist ein angenehm kurzes Spiel, das gerade bei jüngeren Kindern großen Anklang findet. Aber auch meiner Tochter mit ihren fast 6 Jahren gefällt Yam Yam noch richtig gut, auch wenn sie inzwischen schon anspruchsvollere Spiele gewohnt ist. Als
Einsteiger für erste Kartenspiele finde ich
Yam Yam ausgesprochen gut gelungen. Insbesondere, da das Thema Winterschlaf genauso wie die Futterwahl von Igeln auch noch toll rübergebracht wird. Eine klare Empfehlung also für alle, die ihren Kindern zur Abwechslung mal eine Alternative zu Mau-Mau oder UNO Junior anbieten wollen.
Vielen Dank an den Zoch-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
Spieleinfo
Alter: 4+ (meiner Meinung nach auch schon für 3-jährige Kinder machbar, wenn sie verlieren können)
Spieleranzahl: 2 - 4
Spieldauer: 10 min
Verlag: Zoch
Erscheinungsjahr: 2017
Yam Yam gibte es auch in Breisach bei
Spielend einfach zu kaufen. Also gerne in der kommenden Vorweihnachtszeit reinschauen und ausprobieren!