Heute morgen wurde in Berlin nun endlich der
Preis für das Spiel des Jahres 2017 sowie das Kennerspiel des Jahres vergeben und mit großer Spannung bin ich dem Livestream gefolgt um "hautnah" die Verleihung dieser wichtigen deutschen Spielepreise mitzuerleben.
Die Jury Spiel des Jahres kommt jedes Jahr im Mai zusammen um eine möglichst
breit gefächerte Auswahl an Spielen des vorangegangen Spielejahres herauszufiltern und diese der breiten Masse näherzubringen. Dabei sollen "neue Trends und Innovation .. möglichst viele Menschen begeistern und anregen wieder mehr Gesellschaftsspiele zu spielen". Auch diese Jahr spiegelt die
Auswahl der nominierten und empfohlenen Spiele wieder die ganze bandbreite des Genres Gesellschaftsspiel wieder.
Kingdomino wird Spiel des Jahres 2017
So war auch die Auswahl auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres dieses Jahr wieder raltiv breit gefächert:
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Kingdomino: ein einfaches aber nicht zu unterschätzendes Legespiel auf Basis des bekannten Domino-Prinzips
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Magic Maze: ein hektisches kooperatives Rätselspiel, bei dem Kommunikation verboten ist
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Wettlauf nach El Dorado: ein Laufspiel mit Karten-Management von Altmeister Reiner Knizia
Sowohl für
Kingdomino als auch
El Dorado hatte ich bereits Rezensionen verfasst und beide für ausgesprochen gut befunden. Magic Maze war für mich durchaus auch ein Kandidat, fiel aber meiner Meinung nach auf Grund der Aufmachung und auch des Spielthemas in eine absolute Spiele-Nische.
Gewonnen hat tatsächlich
Kingdomino, ein Spiel für die ganze Famile, dass mit einfachen Mechanismen und kurzer Spieldauer zu überzeugen weiß und dennoch einen sehr hohen Wiederspielreiz hat. Kingdomino kommt auch bei uns immer wieder gerne auf den Tisch und hat meiner Meinung nach verdient den Preis gewonnen hat, auch wenn hier Innovation und Trend sicherlich nicht den Ausschlag zur Entscheidung gegeben haben.
Exit Spielreihe wird Kennerspiel 2017
Bei den
Kennerspielen stand von Anfang an
Terraforming Mars ganz hoch auf meiner Favoritenliste. Sowohl thematisch als auch spieletechnisch ein Leckerbissen, auch wenn die Spieldauer durchaus die Grenzen des normalen sprengen kann (da kann eine Partie zu viert durchaus mal vier Stunden dauern). Laut Aussage des Jurymitglieds Martin Klein ein Spiel mit "fantastischer thematischen Einbettung, bei der sich jeder Spieler wünscht bei der realen Eroberung des Planeten dabeizusein."
Jedoch wurde die Ehre der
Exit-Spielereihe von Kosmos zu Teil. Eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung, sind die Exit-Spiele doch Teil des aktuell so prominenten
Escape-Room Trends, der gegenwärtig nicht nur in der Brettspiel-Szene viele Freunde hat.
Jedoch bin ich mir nicht so sicher, ob dieser Spielereihe eine hohen Halbwertszeit beschieden ist und in 5 Jahren tatsächlich noch regelmäßig auf den Tisch kommen - für mich persönlich ein entscheidendes Merkmal für die Auswahl eines qualitativ hochwertigen Spiels. Zudem haben die Exit-Spiele ein großes Manko: einmal gespielt sind sie unbrauchbar und können entsorgt werden.
Die
Autoren der Exit-Reihe bei Kosmos sind
Inka und Markus Brand, die uns in den letzten Jahren viele tolle Spieletitel geschenkt haben, sowohl bei den Kenner-, Familien- als auch Kinderspielen und damit auch in der Vergangenheit den Preis bereits erhalten haben.
Mich hätte es gefreut, wenn mal ein kleiner Verlag (Schwerkraft) und unbekannter ausländischer Autor (Jacob Fryxelius) den Preis bekommen hätte ... aber wie auch letztes Jahre liegt meine Hoffnung auf dem
Deutschen Spielepreis, der im Oktober vergeben wird. Den
Dice Tower Award für das beste Strategiespiel 2017 hat Terraforming Mars auf jeden Fall schon in der Tasche ;-)